Der negative Kreislauf des Gebens und Nehmens
Der Kreislauf funktioniert jedoch auch in negativer Weise. Das ist sogar für viele Paare tagtägliche Realität. Tut einer dem anderen etwas an, so entsteht auch durch diese negative „Gabe“ das Bedürfnis nach Ausgleich. Beschimpfung, Angriffe, Schuldzuweisungen, eisiges Schweigen, Rückzug, Drama-Inszenierungen, Drohungen, Verweigerung usw. setzen das Rad in Gang. Im Partner entstehen Rachegedanken. Beleidigtsein, Liebesentzug oder Gemeinheiten verschiedenen Ausmaßes können die „Antwort“ sein. Erstaunlicherweise wird dieser Kreislauf auch aktiviert, ohne dass der „Geber“ etwas Böses im Schilde geführt hat. Bloße Missverständnisse können das Karussell in Fahrt bringen und ein Aussteigen auf voller Fahrt wird dann schwer. Hat einer dem anderen etwas zugemutet, so muss ausgeglichen werden, um wieder „gleichwertig“ zu sein. Bei diesem Ausgleich achtet jedoch jemand, der in die Liebe investieren will, sorgsam darauf, dass er ein kleines bisschen weniger zurückgibt, als ihm angetan wurde. Danach beginnt er schnellstmöglich wieder, den positiven Kreislauf von Geben und Nehmen zu aktivieren.
In der tagtäglichen Wirklichkeit vieler Paare spielt sich jedoch anderes ab: Wer vom anderen etwas angetan bekommen hat, gibt „Böses“ zurück und setzt meistens noch ein "Extra-Sahnehäubchen“ obendrauf. Dadurch entsteht beim anderen wieder ein Bedürfnis nach Ausgleich im Bösen und so wird der Kreislauf des Hasses in Gang gebracht und manchmal über Jahre oder ein Leben lang in Gang gehalten.
Freudiges Geben
Geben ist nicht gleich geben. Wenn wir geben, nur um etwas zu bekommen, so ist das Geben ebenso vergiftet, wie wenn wir uns zum Geben zwingen. Das schönste Geben ist das freudige Geben ohne jegliche Absicht. Wer einfach schenkt, aus Freude am Schenken, ist sogar selbst erfüllt durch das, was er tut. Denn die Freude des Beschenkten ist zuerst im Schenkenden (Lesen Sie Beispiele unten).
Schenkt jemand aus Berechnung, so wird das eintreten, was schon deutlich im Märchen von Frau Holle in den Figuren von Goldmarie und Pechmarie beschrieben ist. Goldmarie setzt sich ein und hilft, wo sie nur kann – einfach so. Pechmarie hat eine Absicht: Sie will am Ende belohnt werden und den Goldregen über sich spüren. Deshalb tut sie das, was sie tut, nicht mit Liebe und Herz. Im Gegenteil: Sie ist nüchtern, berechnend und kalt. Wenn Sie also den Kreislauf des Gebens wieder in Gang bringen wollen, müssen Sie sich vor der Pechmarie-Falle hüten. „Jetzt setze ich mich schon seit drei Wochen für unsere Liebe ein, und von meinem Mann ist noch gar nichts zurückgekommen!“ Diese Aussage spricht für sich.
Solange wir etwas geben, um etwas zu bekommen, wird es nicht funktionieren. Ebenso funktioniert es nicht, wenn sie sich beim Geben aufopfern. Geben, bei dem jemand etwas auf Kosten eines anderen bekommt, ist vergiftet. Ebenso schleichen sich manchmal subtil Ideen ein, etwas zu schenken, was aber in Wahrheit unser eigenes Bedürfnis befriedigen soll und eher ein Geschenk an uns selbst ist (z.B. Mondscheinspaziergang). Geben wir aber das, was wir gerne geben können – auch ohne Resonanz – stellt sich sowieso ganz von selbst das Glück ein und wir werden zu Goldmarie. Überprüfen Sie deshalb bei den folgenden in Frauengruppen gesammelten Ideen, was sie Ihrem Partner gerne geben können und fangen Sie mit Kleinigkeiten an. Manche der hier aufgezählten Vorschläge sind für Sie vermutlich selbstverständlich. Dann suchen Sie sich einfach andere Dinge aus. Vielleicht inspiriert sie die Auflistung auch zu ganz neuen Ideen. Wichtig ist, dass Sie sich jeden Tag eine Kleinigkeit vornehmen: Was kann ich heute meinem Mann/ meiner Frau geben? Aus vollem Herzen? Und dann tun Sie es einfach. Denn Sie wissen inzwischen, dass es Ihr Leben nicht verwandeln wird, wenn Sie dieses hier nur lesen. Sie müssen die vorgeschlagenen Dinge umsetzen, damit ihr Segen für Sie sichtbar wird.
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