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Einer der schönsten Texte der religiösen Weltliteratur ist die Bhagavad Gita. Sie wurzelt im Hinduismus. Gita bedeutet Gesang,Lied, Gedicht. Bhagavan ist der erhabene Herr. Der Gesang des Erhabenen ist nichts anderes als eine Unterweisung des Menschen durch Gott. Die Verse der Bhagavad Gita sollen von dem mythischen Weisen Vyasa unter Inspiration aufgeschrieben worden sein. Insofern werden sie nicht als Menschenwort, sondern als Text göttlicher Offenbarung angesehen. Wenn auch die Entstehung des Textes auf die Zeit zwischen 500 v.Chr. und 300 n. Chr. datiert wird, so hat er nach indischer Überlieferung ein mythisches Alter von Jahrzehntausenden.
Die Bhagavad Gita prägte die gesamte indische Religionsgeschichte und hat auch tiefe Spuren in anderen Kulturen hinterlassen. Auch im Westen wird die Bhagavad Gita als bedeutendes philosophisches Werk anerkannt. In Indien werden die Verse der Gita bis heute auswendig gelernt, in Vorträgen kommentiert und in Comic-Heften unter das Volk gebracht. Die Bhagavad Gita besteht aus 700 Versen in 18 Kapiteln. Sie ist Teil eines etwa 100 000 Strophen umfassenden Epos Mahabharata.
Für den heutigen Menschen kann die zeitlose Essenz dieser tiefgründigen Belehrung zur Quelle tiefster Inspiration werden. Der Wechselgesang zwischen Krishna und Arjuna kann als inneres Zwiegespräch zwischen der menschlichen Seele und der inneren Göttlichkeit gedeutet werden. Diese Unterweisung zeigt den Weg zur Überwindung des Ego auf und zur Verwirklichung des wahren Selbst. Zwar hat diese Belehrung durch die göttliche Essenz einen geschichtlichen Zusammenhang, weist aber spürbar über die Ebene der menschlichen "Geschichte" und Geschichten hinaus auf die zeitlose Wahrheit, die durch alle Jahrhunderte hindurch makellos erhalten blieb und uns heute in einer so schönen Form nach wie vor zur Verfügung steht.
Die BeFree Tantraschule bedankt sich beim Suhrkamp Verlag Frankfurt für die freundliche Abdruckgenehmigung von 15 Versen aus dem Buch Bhagavad Gita, Der Gesang des Erhabenen, Hrsg. Michael von Brück, Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2007
Yoga der Erkenntnis – Samkhya Yoga
Kapitel 2, Strophe 48
Vollziehe dein Handeln in der Grundhaltung des Yoga, wobei du das Anhaften aufgegeben hast, o Schatz-Bezwinger, indem du Gleichmut bei Erfolg und Misserfolg bewahrst. Gleichmut bewahren – das ist Yoga!
Yoga des Handelns – Karma Yoga
Kapitel 3, Strophe 4
Nicht dadurch, dass er überhaupt nicht mehr handelt, gelangt der Mensch zur Freiheit von karmischen Fesseln, und auch durch Entsagung erreicht er keine Vollkommenheit.
Kapitel 3, Strophe 5
Keiner kann auch nur einen Augenblick jemals völlig ohne Handeln sein, denn die Grundkräfte der Natur lassen jeden unwillkürlich handeln.
Kapitel 3, Strophe 19
Deshalb tue ständig das, was zu tun ist, ohne daran anzuhaften. Wahrlich, wenn er nicht-anhaftend handelt, erreicht der Mensch das Höchste.
Kapitel 3, Strophe 33
Auch der Weise handelt entsprechend seiner eigenen Natur Alle Wesen folgen ihrer Natur. Was kann Unterdrücken da bewirken?
Yoga der Weisheit – Jnana Yoga
Kapitel 4, Strophe 20
Wer das Anhaften an den Früchten des Handelns losgelassen hat, immer genügsam und also nicht abhängig ist, der handelt in Wahrheit gar nicht, auch wenn er in Tätigkeit zu sein scheint.Yoga der liebenden Hingabe – Bhakti Yoga
Kapitel 12, Strophe 12
Denn Erkenntnis ist besser als Übung, der Erkenntnis aber ist Meditation vorzuziehen. Besser als Meditation ist Entsagung der Frucht des Handelns. Durch Entsagung erwächst sogleich Frieden.Yoga der Unterscheidung von Feld und Feldkenner – Kshertra-Kshetrajna Vibhaga Yoga
Kapitel 31, Strophe 29
Wer sieht, dass die Handlungen ausschließlich von der Natur vollzogen werden, und somit begreift, dass sein Selbst nicht der Täter ist, sieht richtig.
Kapitel 13, Strophe 32
So wie der alldurchdringende Raum wegen seiner Feinheit nicht befleckt wird, so wird auch das Selbst, das sich überall im Körper befindet, nicht beflecktYoga des höchsten göttlichen Geistes – Purushottama Yoga
Kapitel 15, Strophe 12
Den Glanz, der aus der Sonne hervorgeht, der die ganze Welt erleuchtet, der auch im Mond und im Feuer ist, diesen Glanz erkenne als den meinigen.
Yoga der Befreiung durch Weltentsagung – Samnyasa Yoga
Kapitel 18, Strophe 7
Weltentsagung aber ist angesichts einer vorgeschriebenen Handlung nicht angemessen. Aus Verblendung auf eine solche entsagend zu verzichten wird als von der Trägheitseigenschaft bestimmt bezeichnet.
Kapitel 18, Strophe 11
Denn während man in seinem Körper lebt, kann man auf Handlungen nicht vollständig verzichten. Als entsagend Verzichtender aber wird der bezeichnet, der auf die Frucht des Handelns verzichtet.
Kapitel 18, Strophe 17
Wer nicht in einem ich-zentrierten Bewusstseinszustand ist, wessen höhere Einsicht nicht befleckt ist, tötet nicht und wird von der Tat nicht gebunden, selbst wenn er alle Welt erschlüge.
Kapitel 18, Strophe 47
Besser ist es, seine eigene Pflicht unvollkommen als die Pflicht eines anderen gut zu erfüllen. Wer die Handlung vollzieht, die durch die eigene Natur verordnet ist, lädt keine Schuld auf sich.
Kapitel 18, Strophe 48
Man soll seiner naturgegebenen Aufgabe nicht entsagen, auch wenn sie nur fehlerhaft zu lösen ist, Kunti-Sohn. Denn so wie Feuer von Rauch Sind alle Unternehmungen von Fehlern eingehüllt.
Buch von Regina Heckert
im Handel seit2023