Viele unliebsame Symptome in der dunklen Jahreszeit entstehen dadurch, dass wir nicht mehr im Einklang mit der Natur und ihren Rhythmen leben. Als es noch kein elektrisches Licht gab, haben die Menschen sich einfach mit der Sonne abends zur Ruhe gelegt und haben so lange geschlafen, bis sie wieder von ihr geweckt wurden.
Haben Sie schon einmal errechnet, wie viele Stunden Schlaf da zusammen kommen? Der moderne Mensch mit seinen vielen Errungenschaften schlägt sich diese für ihn vorgesehenen Ruhestunden jedoch regelmäßig Jahr für Jahr um die Ohren. Seinen Winterschlaf verpasst er und sieht entsprechend wie ein Langzeit-Morgenmuffel aus. Wenn schließlich das Frühjahr mit seinen kühnen Herausforderungen aufblitzt, hat er vergessen, die nötigen Kräfte dafür in den Wintermonaten zu sammeln. Und so könnte es sein, dass er deshalb die erquickliche, helle Jahreszeit nicht in Hülle und Fülle genießen kann.
Viele Menschen fürchten sich vor den dunklen Monaten. „Hoffentlich ist diese Zeit bald vorbei!“ Auch die früheren Kulturen wussten um die Notwendigkeit, für diese manchmal bangen Wochen vorzusorgen. Die Nahrungsmittel mussten rechtzeitig konserviert oder vergraben werden, um nicht nur die Dunkelheit, sondern die damit verbundene Kälte überstehen zu können. Es wurden hilfreiche Zeremonien entwickelt, um mit kleinen und größeren Lichtern und Freuden diese besondere Zeit zu nutzen und zu verzaubern. Schon Wochen vor dem tiefsten und dunkelsten Punkt im Jahr begann die Weihnachtsbäckerei und das dadurch oftmals entfachte Spiel der Naschkatzen. Jedenfalls haben bis heute die Geruchs- und Geschmacksknospen ihre wahre Freude in den dunklen Tagen. Und wenn schließlich die 12 Weihnächte da waren, die dunkelste Phase im Jahr, dann waren alle Vorkehrungen getroffen und man konnte sich ausruhen und wach sein für Inspirationen in dieser Zeit.
Längst leben wir nicht mehr im Einklang mit den von der Natur vorgegebenen Verhältnissen. Wir haben uns die Erde untertan gemacht und können jede Nacht leicht zum Tag werden lassen. Ob dies letztendlich ein großer evolutionärer Fortschritt bleibt oder wie ein Bumerang auf uns zurück kommt, das kann jeder einzelne selbst an seinem Leben feststellen.
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