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Dieser Artikel erschien im Connection-Magazin. Das Connection-Magazin - unter Regie von Sugata Wolf Schneider - widmete sich über 30 Jahre lang tantrischen Themen. Dabei war Regina Heckert viele Jahre Autorin bei Connection und veröffentlichte regelmäßig Artikel rund um die Themen Tantra, Meditation und Spiritualität.
In ihrem Artikel "Tantra - Wellness oder Erkenntnisweg" macht Regina Heckert eins klar: die tantrische Praxis hat für jeden etwas zu bieten. Das passe auch dazu, dass Menschen aus verschiedensten Gründen den tantrischen Weg beschreiten. So finden Menschen auf der Suche nach Erholung und Wellness zu Tantra. Andere vielmehr, weil sie gar erleuchtet sein wollen…
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Motive einen tantrischen Weg zu beginnen, gibt es viele, von der Suche nach Genuss, bis hin zu der nach Erleuchtung. Für alle hat die tantrische Praxis etwas zu bieten.
Immer wieder erzeugt das Wort "Tantra" Abwehr oder Mißtrauen bis hin zur Angst. Handelt es sich um Gruppensex oder wilde Orgien? Muss ich damit rechnen, dass ich mich innerhalb eines Tantra Seminars sexuell mit anderen Teilnehmern vereinige? Ist man bei Tantragruppen immer nackt? Viel Ungeklärtes, das die Phantasie anstachelt, schwebt in den Köpfen von den Menschen. Berichte der Medien schüren manchmal noch die Vorbehalte. In der Tat kann man auf dem Tantramarkt alles finden: Wilden Sex bis hin zur von äußerster Enthaltsamkeit geprägten reinen tantrischen Meditation.
Manche Menschen assoziieren mit dem Wort Tantra nur eine funkelnde Oberfläche vordergründiger Sinnesfreuden. Ein Gebet kann heruntergeleiert werden oder aber zur eigenen Tiefe und Essenz führen. Dieses Potential kann auch auf dem Tantraweg erkannt oder übersehen werden. Manche Menschen erleben Tantra als sexuelle Spielerei oder moderne Psychotherapie. Tantra ist jedoch ein uraltes Hinweisschild, das dem Tantra Suchenden den Weg zu Freiheit und Wahrheit weist.
Die Ursprünge von Tantra findet man in Indien. Tantra selbst ist keine Religion, durchdringt aber die beiden in Indien entstandenen Religionen Buddhismus und Hinduismus. Über die historischen Anfänge herrscht Unklarheit. So wird der Anfang manchmal 7000 v. Chr. datiert, anderen Orts setzt man die Zeit 300 v. Chr. fest. Tantras sind die überlieferten alten Texte, die im Hinduismus aus Gesprächen zwischen der männlichen und weiblichen Gottheit in Frage und Antwort Form bestehen. Die buddhitischen Tantras sind mantraähnliche Formeln oder Lehrreden. Die Inhalte der Tantras waren geheim und wurden in verschiedenen Stufen der Einweihung vom Lehrer (Guru) an seine Schüler weiter gegeben. Im großen und ganzen ist die Tendenz der Texte eine Anleitung zur Praxis. Das Ziel dieser Praxis des Tantraschülers ist letztendlich seine Befreiung aus seinen irdischen Anhaftungen durch die Rückkehr zur Einheit. Die Überwindung der Gegensätze der materiellen Welt geschieht dabei jedoch nicht durch Ablehnung und Askese, sondern durch Bejahung aller Aspekte des Daseins. Ja sogar noch weit mehr: Der Körper, die Sexualität, die menschlichen Verstrickungen werden geradezu zu Mitteln der Befreiung. Die Geschlechtsteile werden nicht abgelehnt, sondern als Schöpfungsorgane verehrt und gefeiert. Ist der Mensch durch die tägliche Praxis und die Unterweisung durch einen Tantrameister wieder an seinen göttlichen Ursprung angeschlossen, d.h. erleuchtet, hat er das tantrische Ziel verwirklicht. Dann erkennt er in sich selbst und in allem Lebendigen den göttlichen Funken jenseits der körperlichen Form.
In der heutigen Zeit wird den westlichen Tantraschulen gerne vorgeworfen, dass sie mit dem ursprünglichen Tantraweg gar nichts mehr zu tun haben. Das sogenannte Neo-Tantra wird abgewertet zu reinen Wellness-Veranstaltungen. Wirft man jedoch einen ehrlichen Blick auf die Tantra-Angebote, so muss man zugeben, dass viele Tantraschulen immer noch an die Tradition des Tantra angebunden sind und dem ursprünglichen Ziel dienen, sogar, wenn es manchmal gar nicht im Bewusstsein ist. Zwar haben sich die Methoden und Werkzeuge dem Zeitgeist angepasst. Alle tantrischen Sucher aber, die über die reine Lebenshilfe hinaus gehen, werden zur spirituellen Praxis geführt. Dabei ist es unerheblich, ob man den für uns heute leichter verständlichen Anweisungen spiritueller Lehren folgt (wie z.B. Eckhart Tolle) oder die ewig unveränderliche Wahrheit aus den alten Texten, z.B. dem Bhairava Tantra, hören und erfahren lernt. Auch heute gilt wie früher, dass Tantra keine Religion ist. Insofern ist jeder willkommen in seiner speziellen religiösen Färbung und auch dann, wenn sein Lebensweg keine festgelegte Form (Religion) der Suche nach dem Größeren enthält. Auch jeder, der sich atheistisch nennt, ist von Herzen willkommen. Es gibt nämlich gar nichts, was auf der Reise zur Selbsterkenntnis nicht genutzt werden könnte. Die Befreiung des Menschen aus seinen irdischen Anhaftungen, die Glückseligkeit und Freiheit als Folge hat, ist das Ziel. Ein echter Tantraweg dient immer der Befreiung. Er nützt das Leben und die Praxis im Alltag als obersten Lehrmeister. Tantraseminare weisen den Weg dorthin und begleiten so lange, wie der Tantraschüler es wünscht und braucht.
Da Tantra allumfassend ist und den ganzen Menschen anspricht und bewegt, wird jeder Seminarteilnehmer und jede Seminarteilnehmerin je nach dem persönlichen Entwicklungsstand auf unterschiedlichen Ebenen berührt. Tantra holt jeden genau dort ab, wo er steht. Dabei gibt es kein Urteil, sondern nur eine Einladung. Da das "Ganze" allseits vorhanden ist, ganz unbegrenzt und unbegrenzbar, bietet es jedesmal allen alles. Nur die eigene Begrenzung dosiert oder wählt aus. Die im folgenden aufgezählten Ebenen der Tantra Arbeit vermischen sich und kommen selten in Reinform vor.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Teilnehmer/innen kommen, um sich eine gute und erfüllende Auszeit vom Alltag zu gönnen und sonst kein weiteres Ziel verfolgen.
Durch die in Tantraseminaren entstehende höhere Bewusstseinsebene ist das in der Regel auch automatisch Nebenprodukt der tantrischen Arbeit. Es ist in Ordnung, wenn ein Mensch aus solchen Gründen kommt und auch erhält, was er sucht. Langfristig werden sich aber auch ihm die tieferen Ebenen des Tantraweges erschließen und er wird die stark verändernde positive Kraft für sein gesamtes Leben erfahren. Alle Sinne werden in die tantrische Erfahrung hineingewebt: Düfte, Berührungen, Sehen, Lauschen sowie der tantrische Geschmack generell oder in ganz konkreten Dingen. Tantra - in reinster Urfom - ist himmlischer Genuß. Und dieser darf mit dem Genießen der Früchte der Erde beginnen. Das fast allen Menschen in den Poren sitzende Mangelbewusstsein (zu wenig von…, nicht genug haben…) kommt an die Grenze seiner Auflösung angesichts der erfahrbaren Fülle des Seins in Tantraseminaren und Tantraritualen.
Bewusstheit im ganzen Leben erfordert Langsamkeit und Entspannung. Dieser weibliche Dimension allen Lebens muss heute Raum gegeben werden, um ein gesundes Weiterleben aller Wesen auf der Erde zu garantieren. Dabei kommt meiner Meinung nach der Frau eine besondere Rolle zu. Frauen sind die Pioniere einer neuen Sexualität. Sie können dieser Welt zu einer erfüllten Sexualität zu verhelfen, anstatt sich weiterhin in eher männlich orientierten Vorstellungen zu verlieren. Erstaunlicherweise muss die Frau ihre männliche Seite nutzen, um das gestärkte wilde Pferd der sexuellen Lust in heilsame und entspannte Bahnen zu lenken und damit den weiblichen Zugang zur Liebe zu etablieren.
In einem umfassenderen Sinn ist jedoch die "Lust der Frau" auch auf den Mann bezogen. Es geht nämlich darum, die Entspannung, das Verweilen, das tiefer Eintauchen in die körperliche Liebe gleichwertig zu integrieren. Das bedeutet auch für den Mann ein Aufatmen und Entrinnen aus zuviel aufgebürdeter Verantwortung und unnötigem Leistungsdruck. Die weibliche Seite der Sexualität ist der Überaktivität der Welt zum Opfer gefallen. Sie in Mann und Frau neu zu erwecken und zu befreien, bringt nicht nur Harmonie in Mann und Frau als einzelne Wesen und in ihr schönes Zusammenspiel, sondern verwandelt die ganze Erde. Im Spannungsbogen von "ein klares Ziel verfolgen" und "geschehen lassen" entfaltet sich der kosmische Tanz, der beide Pole gleichermaßen braucht, um sich im Strom der Liebe über sie zu erheben.
Tantra bietet umfassende Lebenshilfe für den modernen Menschen. Lebenshilfe meint dabei alle hilfreichenden Einwirkungen, die persönliche Unfreiheiten, Schmerz und Leid, einengende Denk- und Verhaltenmuster, ungute Bindungen an vergangene Erlebnisse aus Kindheit und Lebensgeschichte auflösen. Die Folge davon ist eine erhöhte Lebensqualität und Lebensfreude. Konkret kann das heißen, einen neuen Lebenspartner in Seminaren zu finden, der sich auf ähnlicher Entwicklungsstufe befindet. Oder eine Verwandlung des Lebens hin zu mehr Achtsamkeit und zu einer erfüllenden Sexualität durch das Kennenlernen und Einüben von Tantraritualen zu erleben. Es kann ein Öffnen (oder Wieder-Öffnen) des Herzens für Liebe, bei der die Sexualität den ganzen Menschen meint und durchdringt, geschehen. Es kann bedeuten, dass die Opferrolle und das Schuldspiel ("Irgendetwas Äußeres hindert mich am vollen Glück") ein für alle Male aufgegeben wird, und der Mensch in seine volle Selbstverantwortung hineinwächst. Frauen lernen die wirkliche weibliche Sexualität kennen und wie sie sie im Alltag verwirklichen können, anstatt sich von leistungsorientierter und überaktiver Körperlichkeit überrollen zu lassen.
Alte Wunden durch sexuellen Mißbrauch oder schmerzhafte sexuelle Erfahrungen können sich schließen, während gleichzeitig eine neue Sensibilität und Hingabe erwacht. Neben Atem-, Energie-, und Körperarbeit ist eine wunderbare zeitgemäße Ergänzung das Familienstellen nach Bert Hellinger, das einige Tantraschulen begleitend anbieten. Die schönsten Tantramassagen und Tantrarituale bleiben nämlich dauerhaft wirkungslos, wenn auf tiefer seelischer Ebene nicht die Bedingungen vorhanden sind, dass die Liebe fließen kann. So erleben zum Beispiel Paare, dass sie sich lieben und einander nicht (mehr) nah kommen können. Singles meinen, frei für eine neue Partnerschaft zu sein, aber die unbewusste Verstrickung mit dem Familiensystem hält sie wider gute Vorsätze im Alleinsein gefangen. Eine Frau, die sich als "Vatertochter" (für sie ist der Vater wichtiger als die Mutter) nach dauerhaftem Liebesglück sehnt, wird lernen müssen, sich in den Bannkreis der Frauen ihres Familiensystems zu stellen, um in ihre volle Kraft als Frau zu kommen. Sexuelle Probleme (Unlust, Erektionsproblem, Orgasmusprobleme etc.) von Frau und Mann stellen ebenfalls eine wesentliche Quelle der Selbstbefreiung dar. Tantra als Lebenshilfe ermöglicht also letzten Endes eine tiefe innere Reinigung und Befreiung von Ballast und unnötigen Altlasten des Lebens, so dass der Weg zu gegenwärtigem Glück frei wird.
"Es muss doch mehr geben, als das, was ich bisher kenne!" Diese Motivation bringt Menschen auf den Tantraweg, die nicht in die oben genannten Kategorien passen. Sie spüren intuitiv, dass das Leben, die Liebe, die Sexualität noch mehr enthält als das bisher Erfahrene. Sie sind bereit zur tantrischen Erweiterung. Diese Erweiterung ist eine Bewusstseinserweiterung, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen betrifft. Wie bei einer Geburt schlüpft der Mensch Stufe um Stufe immer wieder in neue, weitere Räume hinein. Unnötig gewordene Grenzen werden stets aus Neue verlassen. Dabei geht die Reise immer mehr nach innen. Der äußere und sichtbare Körper ist der Ausgangspunkt. Ihn immer wieder wahrzunehmen als Praxis im Alltag fordert Bewusstheit vom Verstand zurück. Der Verstand regiert die meisten Menschen und jagt sie in der Welt herum. Dabei sollte er nützliches Werkzeug sein, um die praktischen Dinge des Lebens zu regeln. Auf der Tantrareise wird das Bewusstein vom Verstand abgezogen und im Körper verankert. Wieder und wieder. Je mehr das gelingt, desto freier wird der Mensch vom sogenannten Kopfkino.
Die Wahrnehmung verfeinert sich immer mehr. Bald schon kann der innere Körper als feiner Energiestrom wahrgenommen werden. Hier beginnt die Freude am Sein - eine große Entdeckungsreise jenseits der Geschäftigkeit der äußeren Welt. Die Gedanken kennen und kontrollieren zu lernen und die Wahrnehmung des inneren Körpers in den ganzen Tag hinein auszudehnen, bedarf einer klaren tantrischen Schulung. Spätestens hier beginnt der Weg der täglichen spirituellen Praxis und Meditation. Veredelung des Menschen - oder wie es in den Büchern heißt "Die tantrische Transformation" - wird hier zur selbst auferlegten spirituellen Übung. Eine neue Weltsicht erwächst. Dieser Weg der Wandlung beinhaltet auch als schmerzhaft erlebte Phasen der inneren Reifung. Das sogenannte "Ego" wehrt sich vehement gegen seine Auflösung. Diese ist jedoch nötig, wenn das urspüngliche Ziel des Tantra angestrebt wird. Jede Form von Meditation ist unterstützend. Sexualität verlässt hier die Umlaufbahn um den grobstofflichen Planeten Erde. Sie verwebt sich mit Meditation und Spiritualität zu einer neuen Seinsebene. Sie verliert ihren rein animalischen Zweck zugunsten der Entwicklung des feinstofflichen Körpers und des höheren Bewusstseins.
In jedem Augenblick sind die Tore zur Gegenwart geöffnet. Tantra ist eines dieser Tore. Wer den Weg der Befreiung konsequent geht, wird immer wieder zwangsläufig am einzigen Ort landen, der wahres Glück und Erfüllung bringt: im innerlich erfahrbaren Hier und Jetzt. Mag der Weg auch noch so viele Herausforderungen bieten: Er ist gesäumt von all diesen Edelsteinen und Tröstungen durch das Erleben der reinen Gegenwärtigkeit. Viele Jahre lang wird der Tantraschüler hin- und herpendeln zwischen der durch den Verstand gelenkten Unfreiheit und den Oasen der Erfüllung. Je mehr er sich dem Sein anvertraut und in Seins-Fühlung geht, d.h. ins Gewahrwerden und Spüren seines inneren Körpers und dessen Tiefen,
desto mehr geschieht "Erlösung" von unguten Bindungen, Verstrickungen, Anhaftungen. Tantra trainiert in seiner dem Tantraschüler ans Herz gelegten Praxis den "Muskel der Gegenwärtigkeit", bis er eines Tages so stark ist, dass ein längeres Bleiben und Verweilen im Hier und Jetzt zum Normalzustand wird. Dann haben äußere Ereignisse die Macht verloren, das Leben zu lenken. Eine innere Gelassenheit erkennt alles als "gleich gültig" an, fühlt es und haftet nicht mehr daran. Hier beginnt die größtmögliche Freiheit, die im Körper erfahren werden kann. Jetzt ist man mitten in der Welt, aber nicht mehr "von der Welt". Das innere Zuhause, die wirkliche Heimat, das wahre Selbst hat die Fehl-Identifikation mit dem Körper und Verstand abgelöst. Die äußere Welt wird als "Traum" erkannt. Das ewig Unveränderliche ist und bleibt.
Aus dem kleinen Ich (dem Ego) heraus ist nur begrenzt Veränderung möglich. Deshalb bleibt dem Glückssuchenden nichts anderes übrig, als sich in demütigem Vollzug dem Größeren (dem Leben, dem Göttlichen, dem Unsagbaren) anzuvertrauen. Diesen Vorgang nennen die Religionen Gebet. Das innere Gebet bedarf aber nicht der bestimmten Form einer Religion. Es wird sowieso immer mehr in die Formlosigkeit weisen und zur Formlosigkeit werden. Zu Beginn ist die in inneren Worten gesprochene Anbindung nötig. Sie wird immer wieder und immer mehr auch der wortlosen Meditation weichen. Bei tantrischen Ritualen wird der Zugang zu dieser Quelle der Veränderung bewusst geschult. Tantra ist keine Religion und vertritt auch keine religiöse Richtung. Jeder Mensch betritt diesen inneren Raum auf seine Art. Das Intimste, was in Tantra Begegnungen möglich ist, ist ein einander offenbartes inneres Gebet und nicht unbedingt die sexuelle Gipfelerfahrung.
Wer so weit gegangen ist, erlebt zeitweilige oder anhaltende Erleuchtung. Erleuchtung ist nichts anderes als ein Wiedererkennen dessen, was ewig unveränderlich ist: die reine, unzerstörbare, heilige, göttliche Essenz im Inneren. Dabei gibt es keinen Unterschied mehr zwischen der Selbsterkenntnis und der Gott-Erkenntnis. Die Einheit, das urspüngliche Ziel, ist verwirklicht. Das Leben pulsiert in göttlicher Reinheit. Nichts ist getrennt oder anders. Illusionen haben keine Macht mehr, die Seele zu binden. Sie befindet sich im freien Flug. Hier gibt es keine Worte, keine Vorstellung, keine Bilder mehr. Im Gewahrsein ist nur noch Glückseligkeit hinter und in allen Formen. Tantrarituale beginnen und enden mit einer Einladung dieser Göttlichkeit, egal, ob die Verbindung schon gefühlt werden kann oder die Sucher noch im Dunkeln tappen. „Namasté – Ich grüße das Göttliche in dir!“ Je nachdem, was jemand im Tantra sucht, bleibt diese Formel leer oder sie wird höchst erfüllend, nämlich dann, wenn das Gesagte erlebt und gefühlt wird. Dann öffnet sich ganz still – manchmal beseligend lustvoll - für einen Augenblick das Tor zu Heiligkeit. Ein einziger Augenblick ist genug. Mehr ist niemals nötig. Warum nicht dieser Augenblick? Jetzt? Namasté, lieber Leser, liebe Leserin, ich grüße das Göttliche in Dir!“
Ein Artikel von Regina Heckert, erschienen im Connection-Magazin
Buch von Regina Heckert
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