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Tantras: 12 Unterweisungen
Aus "Das Tantra der Befreiung" von Wilhelmine Keyserling

Die 12 Tantra Unterweisungen sind dem Buch "Das Tantra der Befreiung" von Wilhelmine Keyserling (Verlag Bruno Martin) entnommen. Die komplette Sammlung besteht aus den 112 Slokas (Versen, Gedichten) aus dem Vijnana Bhairava Tantra. Das Buch ist nicht mehr lieferbar. Die komplette Sammlung der Tantras mit dem Vorwort von Wilhelmine Keyserling können Sie mit freundlicher Genehmigung von Wilhelmine Keyserling und Bruno Martin im BeFree Tantra Shop ► erwerben. Regina Heckert hat sie für Sie abgeschrieben.

Bhairava Tantra - das Tantra der Befreiung
Die Tantras der Befreiung

1
Bewusst im Atem steigen – sinken
von Wendepunkt zu Wendepunkt.
Dem Nichts der zwiefachen Umkehr
entspringt die Fülle.

5
Das Sinnen
auf die Atemkraft gerichtet
als wäre sie ein Lichtstrahl feinster Art, 
vom Grunde sich erhebend scheitelwärts, 
erweckt das Urlicht.

6
Von Chakra zu Chakra, 
vom Grund bis zum Scheitel, 
als ob Blitz auf Blitz entflammte 
bis zum großen Erwachen.

14
Wer im Herzen und unter dem Haarschopf 
den leuchtenden Stern meditiert, 
wird endlich, wenn der Funke auch 
verschwunden, 
im Urlicht aufgehen.

17
Richte Dein ganzes Trachten 
auf Anfang oder Ende jedweden Lauts. 
Durch die Macht der Leere 
wirst Du leer 
und Teil der großen Leere.

20
Erwecke das Gewahrsein 
des leeren Raums, 
im ganzen Körper 
sich ausbreitend nach allen Richtungen. 
Sobald das Denken einfältig-ungezweit 
wird alles zum leeren Raum.

24
Die Haut als Hülle 
Leere umschließend. 
Wer dessen innewird, 
west jenseits des Fassbaren.

31
Wer mit der feinsten Kraft des Atems 
das Scheitelchakra meditiert 
und dann im Übergang zum Schlaf 
ins Herz eingeht, 
wird die Traumwelt lenken.

35
Richte stetiges Betrachten 
auf ein Gefäß 
und lösche dann die Hülle die umfasst, 
allein der Leere innewerdend. 
Mit Ihm bist Du geeint.

48
Des Wohlseins Freude, 
die bewusst geschmeckter Speise, 
wahrnehmend aufgenommenem Getränk 
entspringt – 
vereinige Dich mit dem Zustand 
solcher Fülle 
zur großen Seligkeit. 

64
Und wer des Dunkels 
bei verschlossenen Lidern 
so innig innewird, 
dass er die Augen plötzlich öffnend 
weiter im dunklen Nichts verharrt, 
der hat die Form der Seligkeit 
gefunden 
und sich mit ihr vereint.

106
Auch durch die Müßigkeit der Rede:
„Ich bin dies – Ich habe jenes“
stößt meines Trachtens nadelscharfe Spitze
geradeaus bis in den Grund des Grundlosen,
aus dem der Friede quillt.

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