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Yoni und Lingam sind die tantrischen Namen für die männlichen und weiblichen Geschlechtsteile (Sexzentren). Im Deutschen gibt es keine wirklich schönen Worte dafür. Entweder liegt Abwertung in den Bezeichnungen, oder aber sie klingen medizinisch. Die Worte Yoni und Lingam sind für unsere Kultur noch neu, kaum benutzt und wirken deshalb noch ursprünglicher, reiner. Und nicht nur das: die Heiligkeit und Verehrung, die in manchen anderen Kuluturen und Zeiten den »Schöpfungsorganen« zukam, schwingt noch im Klang dieser Worte mit. So wird es uns erleichtert, einen ganz neuen Zugang zu unseren Sexzentren und damit zur Sexualität zu bekommen. Die Yoni ist das Tor zum Leben. Sie nimmt den Lingam und seinen Samen auf, lässt daraus ein Wunderwerk entstehen und gebärt durch ihre Pforte neues Leben. Wer schon mal eine Geburt erlebt hat, weiß um dieses Mysterium, das uns einfach nur staunen lässt. Der Lingam ist ein erhabenes Symbol der männlichen Urkraft. Stolz und prall weist er auf die allen Menschen innewohnende Möglichkeit der Klarheit und Zentriertheit hin. Er kennt seinen Weg und verfolgt ihn zielsicher.
Yoni und Lingam sollten Sie so oft wie möglich und auf immer wieder neue Art verehren. Die Abwertung der Sexualität und der Sexzentren sitzt individuell und kollektiv so tief in unseren Poren, dass für die meisten von uns die Heiligkeit der Lust sich erst im Lauf der Zeit wieder aus dem Sumpf der Verunglimpfung herausschält. Wenn Sie einen Schritt dazu tun, tragen Sie automatisch auch zur kollektiven Veränderung bei, denn Sie sind und bleiben immer ein Teil des Ganzen und gestalten es mit.
Nehmen Sie sich heute Zeit, ihr Sexzentrum zu verehren. Vielleicht schreiben sie ihm einen Brief, oder Sie geben ihrer Verehrung Ausdruck in einem naturgetreuen oder kunstvollen Bild. Haben Sie Lust, Ihre Yoni oder Ihren Lingam zu töpfern und damit einen kleinen Altar in Ihrer Wohnung zu errichten? Ein schönes Tuch, eine Kerze, und Ihr kreatives Werk kann in Ihnen eine neue Haltung zur Sexualität und zu den Schöpfungsorganen bewirken. Lauschen Sie hinein und folgen Sie den Impulsen Ihres Inneren, wie für Sie die sichtbare Verehrung Ihrer Yoni bzw. Ihres Lingam gestaltet werden will. Vielleicht schreiben Sie ein Gedicht oder singen ihr/ihm ein Lied?
Gestalten Sie gegenseitig Ihr Sexzentrum. Als Frau verehren Sie den Lingam, als Mann die Yoni. Sie können dies als Überraschung für Ihren Partner tun, oder aber als gemeinsame Aktion. Besorgen Sie sich Farben, Ton, Papier oder was Sie sonst dazu brauchen. Manchmal ist es auch schön, Yoni und Lingam mit Blumen zu schmücken und zu fotografieren. Anregungen dazu finden Sie in der Liebesschule und im Download.
Buch von Regina Heckert
im Handel seit2023
