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Familienstellen & Sexualität
Der Zusammenhang zwischen Sexualität und Familie

Hilfen des Familienstellens für den Bereich „Sexualität“

Sowohl bei Paarseminaren ►, als auch in den gemischten Tantra-Gruppen ►zeigt sich, dass das Thema „sexuelle Lustlosigkeit“ weit verbreitet ist. Manche Menschen fühlen sich komplett von der sexuellen Energie abgeschnitten. Manchmal sind die Ursachen dafür Gewalterfahrungen in der Kindheit oder der bisherigen Lebens- und Liebesgeschichte zu finden. In vielen Fällen jedoch weist die Dynamik in das Familiensystem hinein.

Bereits die Partnerwahl ist kein Zufall. Bei Familienaufstellungen zeigt sich, dass der Pfeil des Amor nicht zufällig trifft. Menschen, die zu der Dynamik im eigenen Familiensystem passen, üben auf uns eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Es ist so, als könnten wir in ihnen eine verloren gegangene Person unserer Familie zurückbringen. Das kann ein früh verstorbenes Geschwisterkind sein, ein fehlendes Elternteil, eine Tante oder ein Onkel oder sogar ein früh verstorbener Großvater oder eine Großmutter.

Bedeutet das nun, dass wir uns von einer auf diese Weise unbewusst gewählten Person wieder trennen müssen? Auf keinen Fall, denn wir werden auch bei der nächsten Partnerwahl wieder unbewusst gelenkt und geleitet. Vielmehr gilt es, das anzuschauen und den Partner oder die Partnerin von der Projektion zu befreien. Dann wird man mehr und mehr frei für das Leben im Hier und Jetzt. Was vorher eine Verstrickung mit dem Familiensystem war, kann sich jetzt zu einer unterstützenden Kraft für die Liebe verwandeln.

Mögliche systemische Ursachen von sexuellen Blockaden, Unlust, Beziehungsunfähigkeit

Der frühe Tod von Familienangehörigen, zu denen eine tiefe innere Verbindung besteht

Ist eine wichtige Person aus der Familie früh gegangen (z.B. die Mutter eines dreijährigen Kindes, ein Onkel, ein Geschwister etc.), so sieht man bei Aufstellungen, dass der „Sog“ eines Menschen mehr zu den Verstorbenen hingeht, als zu den lebenden Stellvertretern seiner Familie. Diese Bindungen sind meist unbewusst und werden durch das Familienstellen ans Licht gebracht. Die Sexualität leben, bedeutet immer wieder, sich für das „Hier und Jetzt“ zu öffnen. Wo aber eine stärkere Dynamik zu geliebten Verstorbenen weist, ist das nicht oder nur in geringer Weise möglich.

Tod im Kindbett

In früheren Generationen kam der Tod im Kindbett wesentlich häufiger vor. Frauen und manchmal auch die neugeborenen Kinder starben bei der Geburt. Ein Tod im Kindbett hat tief greifende Folgen für einige der Nachkommen, manchmal sogar erst nach mehr als zwei oder drei Generationen. „Vorsicht vor Sexualität! Sexualität führt zur Schwangerschaft. Schwangerschaft führt zu Tod!“ So kann die unbewusste Botschaft lauten, die durch das Familiensystem pulsiert und diejenigen erreicht, die mit diesem Schicksal der Vorfahren verbunden sind. So kann es sein, dass Frauen sich total von der Sexualität fernhalten und kinderlos bleiben. Ist die Zurückhaltung von der Sexualität eher bei einem männlichen Nachkommen zu finden, so geschieht auch die aus Liebe. Unbewusst möchte er durch das Unterlassen der Sexualität verhindern, dass (s)eine Frau stirbt. Werden diese Zusammenhänge angeschaut, so kann das schwere Schicksal da gelassen werden, wo es hingehört. Die Identifikation mit dem Schicksal von Vorfahren wird aufgelöst und der Mensch kann frei werden für sein Eigenes.

Nonnen, Priester, Ledige in der Familie

Eine junge, sehr hübsche Frau kam zum Familienstellen. Ihr Anliegen: „Ich finde keinen Mann!“ Das konnte natürlich keiner so recht glauben und so erläuterte sie: „Natürlich gibt es sehr viele an mir interessierte Männer. Und ein paar Wochen geht es auch immer gut. Solange nämlich, bis Sexualität unvermeidlich Thema wird. Ich habe noch nie Sex mit einem Mann gehabt. Ich kann nicht! Weil ich so schön bin, bleiben die Männer dann trotzdem noch eine Weile, und natürlich, weil sie hoffen, dass es sich ändert. Aber dann gehen sie schließlich doch.“ Beim Blick in ihr Familiensystem stellt sich schnell heraus, dass ihre Lieblingstante Nonne ist. Die Klientin besucht sie regelmäßig im Kloster. Während sie von ihr spricht, leuchten ihre Augen. Es zeigt sich, dass die Klientin aus Liebe zu dieser Tante und deren Schicksal  auf Sexualität und Familie verzichtet. Eine tiefe, blinde und kindliche Liebe verbindet sie mit ihrer Tante, so als könnte sie dieser helfen, das schwere Schicksal zu tragen, indem sie es nachlebt. Sie geht zwar nicht ins Kloster, lebt aber dennoch ganz klösterlich. „Ja“, ergänzt sie, "ich meditiere den ganzen Tag!" Durch die Aufstellungsarbeit kann die Verbindung zur Nonnentante in aller Klarheit zu Tage kommen. Das Übernommene wird zurückgegeben. Der Blick wird frei für einen Neubeginn. Die Liebe zu der Tante allerdings darf in „geläuterter“ Form bleiben. Sie wird zu einem Segen, ja sogar zu einem Auftrag für eine gelingende Paarbeziehung. Schon bald nach dieser Familienaufstellung hat die junge Frau ihre erste Liebesbeziehung.

Manchmal genügt auch schon die Verbindung zu einer ledig gebliebenen Tante oder Großtante, um unfähig zu sein, eine Paarbeziehung einzugehen. (siehe weiter unten: Beziehungsunfähigkeit)

Wie Bruder und Schwester

Ein junges Paar kommt turtelnd in die Beratung. Sie möchten mithilfe einer Figurenaufstellung ihre Paarbeziehung beleuchten. Sie wirken so verliebt, dass man sich wundert, was sie hier wollen. „Wir lieben uns sehr!“ bestätigen beide strahlend. „Wir sind seit einigen Jahren zusammen. Aber Sexualität gibt es bei uns nicht. Das kommt uns komisch vor. Deswegen sind wir hier!“ In einem Genogramm (eine Art Stammbaum) werden alle Familienmitglieder, die dazu gehören, erfasst. Schon bei der Frage nach ihren Geschwistern bricht die Frau in Tränen aus. Ihr Lieblingsbruder ist im Alter von 25 Jahren bei einem Unfall um´s Leben gekommen. Es stellt sich heraus, dass sie mit ihrem Partner zusammengekommen ist, als dieser 25 Jahre alt war. In der Familienaufstellung mit Figuren wird deutlich, dass sie in ihrem Partner ihren Bruder zurückholen wollte. Deshalb liebt sie ihren Partner von ganzem Herzen und sehr inniglich, wie eine Schwester ihren Bruder eben. Nach der Auflösung der Projektion beginnt die Frau, den Mann zu sehen. Der Bruder darf betrauert werden und bekommt seinen eigenen Platz. Auch in der Familie des Mannes gibt es ähnliche Verwicklungen, die dazu geführt haben, dass er eine Frau sucht, mit der Sexualität nicht möglich ist. An diesen Beispielen ist unschwer zu erkennen, wie wenig Chance ein Paar hat, wenn die Hilfen durch das Familienstellen nicht in die Tantra Arbeit einbezogen werden.

Wenn die Beziehungsfähigkeit fehlt

Singles profitieren ganz besonders vom Familienstellen. Denn immer wieder wird in Aufstellungen die Beziehungsfähigkeit unter die Lupe genommen. Manchmal bringen schon kleine Impulse aus Zweier-Aufstellungen oder aus Diagnose-Aufstellungen etwas in Bewegung. Oftmals ist jemand, der sich nicht binden kann, schon oder noch gebunden. Dann geht es darum, herauszufinden, an wen. Wo es möglich ist, kann dann diese Bindung in Liebe und Respekt aufgelöst werden. Nur selten ist es ein früherer Partner bzw. eine frühere Partnerin, die noch „unsichtbar“ an der Seite des bindungswilligen Partners steht. Meistens ist es eine Person aus der Herkunftsfamilie, die den Platz inne hat. So kann es sein, dass ein junger Mann seiner Oma „helfen“ will, die im Krieg als Witwe drei Kinder großziehen musste und sehr überfordert war. Andere nehmen den Platz an Mutters Seite ein, nachdem sie vom Vater verlassen wurde. Eine Frau kann auch den im Krieg gefallenen Onkel an der Seite haben. Durch das Familienstellen bei Tantraseminaren kommen solche Zusammenhänge immer wieder ans Licht und bewegen tief. Beider Intensiv-Auszeit ► finden täglich ausführliche Aufstellungen statt. Wo guter Wille oder traditaionelle Psychotherapie nicht helfen können, ist es gut, sich dem Familienstellen zuzuwenden. Regina Heckert hat dazu aufbauend auf viele Seminare direkt bei Bert Hellinger ihre eigene Methode mit der Genegramm-Arbeit entwickelt.

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